Verlag finden, aber wie?

Mein Manuskript ist fertig (zumindest von meiner Seite aus), aber wie komme ich jetzt zu einer Veröffentlichung?

Mein Manuskript ist fertig (zumindest von meiner Seite aus), aber wie komme ich jetzt zu einer Veröffentlichung? Bekannt ist, dass Verlage an unverlangt eingesandten Manuskripten unbekannter AutorInnen ersticken (100 pro Woche, heißt es). Also habe ich Agenturen angeschrieben: Sechs Anschreiben, sechs Absagen. Denn auch Agenturen ersticken an unverlangt eingesandten Manuskripten unbekannter AutorInnen. Nächster Schritt: zwei Verlage (nicht die ganz großen, aber sehr gute), Antwort steht aus. Gefordert werden Exposé und Textprobe.

Mit dem Exposé habe ich lange gekämpft, erst, nachdem ich meins einem Kollegen geschickt hatte (danke, Olaf!) habe ich die nötige Distanz gefunden, es als das zu betrachten, was es ist: ein Bewerbungsschreiben. Und so habe ich das Exposé völlig umformuliert: Veröffentlichung wäre Risiko für Verlag, weil kein Etikett aufzukleben, aber der und der Nutzen, das Besondere, mein Alleinstellungsmerkmal ist ... Außerdem hatte ich große Probleme mit dem Waschzettel, also die Handlung so zusammenzufassen, dass sie logisch wirkt und die Episoden nicht unmotoviert hin und her hüpfen. Wenn sowas passiert, liegt das mit Sicherheit am Manuskript, deshalb war für mich die Arbeit am Exposé noch einmal Arbeit an meinem Text.

Wenn die Verlage auch ablehnen, hole ich mir eine professionelle Meinung. Zähneknirschend. Ein Autorencoaching als Dienstleistung (als solche auch zu einem entsprechenden Preis) hilft Debütautoren, auf den Markt zu kommen. Aber eigentlich läuft da ganz schön was schief, oder? Es ist Aufgabe der Verlage, das Potenzial eines Textes herauszufiltern und mit dem Autoren/der Autorin entsprechend zu arbeiten. Anscheinend lagern viele Verlage diese Aufgabe zunehmend aus und nehmen nur Material, an dem sie nicht mehr viel machen müssen. Folge: Sie sparen sich die Lektorinnen, die müssen ihre Leistungen den Autoren direkt anbieten und die zahlen für eine Leistung, die kostenlos sein sollte, weil sie zum Spektrum der Verlage gehören sollte.

Ein Kreislauf, an dem ich mich nicht beteiligen will. Eigentlich. Und AutorInnen die kein Geld für Lektorat oder Coaching haben? Die brauchen Glück. Vieeel Glück.

Linktipp zum Exposé: Textmanufaktur

Literaturtipp: André Hille: Titel, Pitch und Exposé

Nachtrag am 17.8.2017: Nach der Lektüre des Hille-Buches weiß ich, was immer noch nicht stimmt bei meinem Exposé. Oioioioi!

veröffentlicht: Anke Engelmann, Donnerstag, 10.08.2017 in Schreiben

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